Aller Anfang...



Wow! Was für eine Flut von Eindrücken! Man weiß gar nicht, wo man zuerst hinschauen soll, wo man mit Erzählen anfangen soll. Am besten alles der Reihe nach.
Gestern sind wir mit dem Taxi und Frau Liu ins Studentenwohnheim, was schon mal ein mittelschweres Problem war, da wir uns nur den Namen der Straße, nicht aber die Schriftzeichen aufgeschrieben hatten. Hat trotzdem geklappt :)  Zum Glück hat uns Frau Liu gestern noch den ganzen Tag begleitet, das heißt alles ging relativ schnell und reibungslos.

Das Wohnheim…Nun ja. Am ersten Tag war ich noch echt erleichtert, denn ich hatte erwartet, dass die uns sofort mit dem Preis über den Tisch ziehen, da sie ihn uns nur schriftlich zugesichert hatten, er online aber nirgendwo nachweisbar war. Haben sie zum Glück nicht und das wäre auch sehr unverschämt gewesen, denn das Ding ist nicht unbedingt ein Schnäppchen und entspricht in etwa dem Preis einer deutschen Studentenbude (keinem Wohnheim!). Das Wohnheim hat zwar eine Hochglanzfassade, überall  unermüdlich Werbung zeigende Bildschirme, aber wenn man auch nur ein bisschen genauer hinsieht, dann sieht man das, was man eigentlich auch irgendwie erwartet hatte. In der Lobby kreucht und fleucht es überall und bei uns im Bad ist auch schon die erste Assel vorbeigehuscht. Das eine oder andere Regal hat einen Sprung weg (okay, kann ich mit leben, aber mal ehrlich, das Ganze ist 2013 gebaut worden, wie kann man denn so schnell alles kaputt kriegen?). 

Was aber wirklich stört, und das müssen wir wirklich noch versuchen zu melden, ist die Badauststattung. Die Toiletten sind irgendwie ein bisschen schwach, da müssen wir uns noch was ausdenken. Die Dusche aber ist das eigentliche Problem. Die ist total undicht, da läuft mehr Wasser aus dem Schlauch als aus dem Kopf. Das haben wir dummerweise am ersten Tag vergessen zu kontrollieren, aber ich hoffe, es lässt sich noch irgendwie regeln :/ 
Auf der Haben-Seite steht, dass wir unsere eigenen Räume haben, mit eigenem W-LAN und eigener Klimaanlage. Die ist auch sehr nötig, denn es ist zwar nicht besonders heiß, aber dafür ganz besonders stickig.
Was noch ein bisschen , um nicht zu sagen sehr,  unpraktisch ist am Wohnheim, ist, das man die komplette Kaltmiete am Anfang vorstrecken muss – in bar. So viel Bargeld will natürlich keiner mit sich rumschleppen und wir hatten ja innigst auf einen Kartenleser gehofft, aber gut man kann nicht alles haben. Also ab zur Bank, wo die ungelogen eine Stunde gebraucht haben, um unser Geld zu wechseln. Die Sicherheitsleute haben uns schon schräg angesehen, das war echt peinlich, 不好意思!

Mit dem neugewonnenen Bargeld haben wir dann ne super Einkaufstour gestartet: eine Prepaidkarte für öffentliche Verkehrsmittel, eine neue SIM-Karte, damit wir uns wenigstens untereinander easy erreichen können und natürlich Güter für den täglichen Gebrauch beim urchinesischen Walmart :D Ich konnte nicht so schnell genau umrechnen (Wechselkurs 1:7,8), aber so viel billiger als in Deutschland kamen mir die Haushaltswaren nicht vor…Beim Walmart gab es übrigens dieses, wie ich finde ziemlich abgefahrene Angebot, dass man sich bei einem Preis von mehr als 188 人民币 (das entspricht etwa 24€) die Sachen kostenlos nach Hause liefern lassen konnte. Haben wir natürlich gleich erstmal ganz bonzig gemacht. :)
Außerdem waren wir in der Shanghai-First-Food-Mall, etliche Stockwerke nur mit Essensständen. Da hab ich auch festgestellt, dass es wahrscheinlich doch schwieriger wird als vermutet mit dem Fleischverzicht. Bei manchen Gerichten steht das Fleisch natürlich nicht unmittelbar im Namen, da hilft nur Fragen (aber das zwingt mich immerhin, mich zu überwinden!).
Ich habe auch immer gedacht, ich wäre voll der Champ in Schriftzeichen, aber Shanghai hat mich  erstmal eines Besseren belehrt. Im Moment feiern wir noch jedes Schriftzeichen, was wir erkennen. So viel wie wir gefühlt in einem Jahr in Deutschland gelernt haben, so wenig scheint uns das hier zu bringen. Aber immer zuversichtlich bleiben. Wer kann schon nach einem Tag über irgendwas urteilen?! Wir ziehen jetzt erstmal eine Woche das Ganze Touristenprogramm ab, bis die Uni losgeht. Ich gehe ja schwer davon aus, dass sich bis dahin noch ein paar andere Seiten von China aufgetan haben. 
Bilder folgen noch, wenn ich mich erstmal ein bisschen weiter eingerichtet hab. Bleibt geduldig ;)

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