Koreatown und Chongming Island 崇明岛

Der letzte Ferientag ist schon wieder angebrochen. Unglaublich, wie hier drüben die Zeit verfliegt. Nach der einen Woche ohne Uni sind wir gefühlt total raus und müssen alle Zeichen nochmal neu lernen :D

Hof and Chicken ;D
Für Sonntag und Montag waren also Koreatown und Chongming, die drittgrößte Insel Chinas, angedacht.
Was soll ich sagen...Koreatown war eher für die anderen beiden interessant, da ihr Nebenfach ja Koreanisch ist. Sah ganz hübsch aus, eine kleine Fußgängerzone mit Brunnen und koreanischen Restaurants und einer etwas größeren Mall voll mit Klamotten, Kosmetik und Kitsch. Außerdem konnte man in Importsupermärkten stöbern, wo es neben den ganzen koreanischen Produkten auch völlig überteuertes Nutella und - haltet euch fest- Lavera-Naturkosmetik gab. Verrückt, dass sogar die es nach China gepackt haben, oder?
Wir haben es uns auf jeden Fall gut gehen lassen, Kimchi-Pie (ein Pfannenkuchen mit einer Art eingelegtem Kohl) und einen absolut hammermäßigen Mangonachtisch genossen und den "Brauhof" bewundert (eigentlich hätte es gefühlt genauso gut ein Germanytown sein können ;). 

Auf Chongming hatten wir uns leider erst am Abend vorher sporadisch vorbereitet, wir haben also eher spontan beschlossen, was wir denn genau sehen wollen. Wir waren auch ehrlich gesagt nicht davon ausgegangen, dass die Insel letztendlich so groß war, aber man braucht mindestens 4-5 Tage, bis man alle interessanten Sachen gesehen hat.
Auf der Busfahrt zum Hafen haben wir natürlich prompt ein paar andere deutsche Studentinnen getroffen und uns mit ihnen zusammengetan. Nach einer Fährfahrt mit bestem Entertainment (die hängen wirklich überall Fernsehbildschirme auf, die Chinesen, auch in der U-Bahn), mussten wir uns dann wirklich entscheiden, wo wir hin wollten. Am attraktivsten (für die kurze Zeit, die wir hatten) erschien uns der Xisha Wetland Park (西沙湿地). Hingekommen sind wir mit einem Kleinbus, einem dieser inoffiziellen Taxis. Ich war ja erst skeptisch, aber bei den anderen Deutschen war zum Glück eine chinesische Muttersprachlerin dabei, die das Ganze ausgehandelt hat. Die Ayi 阿姨 ("Tantchen", eine Anrede für ältere Frauen), die uns gefahren hat, war echt knallhart, der hat es auch nichts ausgemacht, sich an Linksabbiegern mit gleichzeitigem Gegenverkehr vorbeizuquetschen und das Auto hatte auch ungefähr gar keine Federung, aber wir sind trotzdem gut angekommen. Und haben gleichzeitig viel von der Insel gesehen. Wenn man nicht ganz genau hinschaut, könnte es auch ein Feriengebiet am Mittelmeer sein, es gab viele Alleen und auch sehr viele Hochglanzhäuser - dafür aber aber auch mehr heruntergekommene. 


Der Wetland Park war echt Entspannung für die Augen, für die Nase und, vorausgesetzt man hat es weit genug von den hier wirklich teilweise sehr lärmenden Chinesen weg geschafft; auch für die Ohren.
Traurigerweise haben die dieses echt richtig schöne Fleckchen ziemlich zugemüllt. 



 

Die Hauptattraktion für die Chinesen war auch nicht die schöne Natur, sondern die Krabben. Wirklich überall standen ganze Familien auf den Stegen und haben ihre Stäbe in den Sumpf gehalten und gehofft, dass eine Krabbe anbeißt. Ein Spaß für Groß und Klein! :( Wir haben uns das Ganze gespart und lieber alles erkundet und uns auf dem Bauernmarkt umgeschaut. Die hatten dort so viel Gemüse, was ich noch nie gesehen habe! 

 



Nach langem Hadern und wahrscheinlich total überteuert, habe ich mir dann einen Chongming-Kuchen (崇明糕) gekauft, der hat so lecker nach Gemüsebrühe gerochen :) Besteht aber aus Klebereis, mit roten Bohnen und anderem undefinierbarem Zeug obendrauf. Schmeckt nicht schlecht, aber das Ding ist ein ziemlicher Trümmer, ich 
weiß gar nicht,
wann ich das alles essen soll :D









Nach dem letzten lohnenden Blick aufs Meer (oder den Changjiang? Ich habe keine Ahnung :D) hat uns dann zu Hause eine kleine Überraschung erwartet: Offensichtlich haben wir eine Maus im Küchenschrank, denn beim Öffnen lagen überall kleine Köttel und unsere offenen Essenspackungen waren angefressen. Als wir das dem Rezeptionisten erklärt haben (auf chinesisch, ich steigere mich langsam), hat der uns nur ausgelacht und gefragt, ob er ne Katze hole soll und dann gemeint, wir sollen Rattengift kaufen. Klasse, oder? Hier wird einem echt geholfen :D Mal gucken, was sich so ergibt, haben unser Zeug aus den Schränken geräumt und die Löcher abgeklebt.

Auch wenn wir jetzt in unseren normalen Trott zurückkehren, bleiben trotzdem noch super viele Pläne und Träume für die Wochenenden :) So viel Zeit haben wir glaub ich gar nicht...Aber wartet's ab, bald gibt es wieder Nachschub! Bis dahin~

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