Yunnan, Tag 3: Abstieg in die Schlucht und Dali

Ihr Lieben! Ich weiß, ihr hattet die Hoffnung sicher schon fast aufgegeben, jemals wieder irgendwas auf diesem Blog zu lesen, aber hier bin ich!
Seit dem letzten Post ist unheimlich viel passiert, zunächst einmal war Parteitag, weswegen mein die Internetzensur verschärft wurde und ich niemanden erreichen konnte, geschweige denn den Blog-Dienst benutzen, der ist nämlich von Google.
Außerdem haben wir inzwischen schon unseren zweiten Urlaub hinter uns, unternehmen jede Woche unheimlich viel (dieses Wochenende ist sogar fast mal ne Ausnahme) und ich muss mich auch noch nebenbei für die Zeit nach China bewerben. Kurzum: Keine Zeit!
Ich will es mir aber nicht, nehmen lassen, euch doch noch von unseren Abenteuern zu erzählen, deswegen folgt hier ein Bericht von Tag 3 des Yunnan-Urlaubs:

Eigentlich war es Quatsch, dass ich im vorigen Post die ganze Zeit von der Tigersprungschlucht gesprochen habe, denn die Schlucht an sich hatten wir zu dem Zeitpunkt noch gar nicht gesehen! Nachdem wir also am Abend zuvor gefühlt um neun ins Bett gefallen waren (noch nie hat schlafen so gut getan), machten wir uns am nächsten Morgen um viel zu früh (keine genaue Uhrzeit mehr im Kopf, nur noch, dass es gerade gedämmert hat, als wir los sind) auf zum Abstieg in die Schlucht. Vom Weg zu Tinas Guesthouse, dem markantesten Punkt vor der Schlucht, an dem man sein Gepäck abladen konnte, ist mir auch nicht mehr ganz viel in Erinnerung, außer dass es ein Witz war im Vergleich zu dem, was wir am Vortrag hinter uns gebracht hatten. Tina - oder wie die Chefin dort auch immer geheißen haben mag - war sehr geschäftstüchtig und hat uns sofort super erklärt, wie man gehen muss, wofür man wie lange braucht usw. Bei bestem Wetter stiegen wir also herab zu der namensgebenden Stelle (habe ich das schon erwähnt? Die Schlucht ist dort über dem Fluss so schmal, dass angeblich mal ein Tiger auf der Flucht vor seinen Jägern einfach über die Schlucht gehopst ist).

Es war schon recht beeindruckend dort inmitten des tosenden Changjiang/Yangtse zu stehen, aber der Fluss ist tatsächlich nicht besonders schön anzusehen. Dass da viel Müll rumliegt - geschenkt, das ist in China überall so. Ich meine aber auch tote Schweine dort gesehen zu haben und dieser Anblick darf einem wirklich erspart bleiben. Da wir an diesem Tag die Weiterreise geplant hatten, hielten wir uns auch nicht sehr lange in der Schlucht auf. Auch wenn wir dachten, wir hätten anstrengungstechnisch schon alles mitgemacht und jetzt könnte uns nichts mehr umhauen, hatte es der Aufstieg bei der Hitze noch einmal in sich und wir waren mehr als erleichtert, als wir wieder zu Tina zurückkamen und uns den Bauch vollschlagen konnten.

Die Fahrt nach Dali verlief dann mehr als unspektakulär: Fünf Stunden in einem Bus voll lärmender Bauern, keine Möglichkeit zu schlafen und der Versuch, seine Reisemoral mit Snacks aufrecht zu erhalten. Dort angekommen waren wir auch einfach nur erleichtert, vorerst erstmal nicht Bergsteigen zu müssen und ließen den Abend gemütlich und ohne Pläne ausklingen. Dali ist, nach dem, was ich gehört habe, die Hippie-Hauptstadt Chinas und tatsächlich haben wir dort ganz viele bunte Zöpfe und barfüßige Ausländer gesehen (leider keine Fotos). Interessant war auch, dass dort an jeder Straßenecke jemand etwas angezündet hat, wir sind bis heute nicht dahinter gekommen warum. Jedenfalls hoben wir uns alle Pläne für den nächsten Tag auf und kehrten ganz früh in unser süßes Hostel zurück und gönnten uns eine weitere ordentliche Mütze Schlaf~

So weit so gut erstmal, ich gelobe, in nächster Zeit wieder ganz viel zu schreiben :) Bis dahin!

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