Yunnan, Tag 1: Blue Moon Valley und die Altstadt von Lijiang

Hallo ihr Lieben!

Ist schon lange her seit dem letzten Post, was? Das liegt zum einen daran, dass wir vor zwei Wochen den lange angekündigten Urlaub angetreten haben und zum anderen daran, dass ich unter der Woche mit der Arbeit immer noch ausgelastet bin und wir uns deswegen am Wochenende ganz viel Entspannung (aber auch Sightseeing, hört hört) gegönnt haben. Deshalb bin ich einfach zu nichts gekommen und werde jetzt langsam nach und nach die einzelnen Tage in Yunnan aufarbeiten, bevor ich alles vergesse ;)

Die erste Station unserer Reise war eine Stadt namens Lijiang. Lijiang ist vor allem bekannt für seine semi-authentische Altstadt (dazu später mehr), kann aber auch mit relativ nahe gelegenen Ausflugszielen für Naturliebhaber aufwarten und ist deshalb eine super Station, wenn man im weiteren Verlauf der Reise auf Wanderschaft gehen will (was wir sehr sehr ausgiebig gemacht haben).

Nach der ersten Nacht im abgegammelten und sehr versteckten Hostel (meine erste Erfahrung mit einer Übernachtungsunterkunft nur mit Plumpsklo, es sollte nicht die letzte sein), haben wir uns mit einer Art Minibus zum nahe gelegenen Berg fahren lassen, dem Jadedrachen-Schneeberg. Kann man etwas noch blumiger benennen?! Ich glaube kaum. Bei den Bussen hatten wir auch gleich unsere erste "Betrüger"-Erfahrung, Betrüger deshalb in Anführungszeichen weil er uns nicht wirklich belogen hat, sondern vielmehr versucht hat uns einzureden, dass wir doch bitte unbedingt seine Tour zur Bergspitze machen sollten, obwohl wir dort gar nicht hinwollten. Er hat versucht uns weißzumachen, dass ein von ihm organisierter Ausflug genauso viel kosten würde wie ein Trip zum Blue Moon Valley, das im Gebiet des Bergs liegt und uns viel mehr interessiert hat als eine überteuerte Seilbahnfahrt oder Reittour auf die Bergspitze.

Long story short, wir sind standfest geblieben und haben es geschafft für einen akzeptablen Preis zum Tal zu kommen - der Eintritt war zwar trotzdem überteuert, aber lag innerhalb unserer Erwartungen und noch weit unter dem Preis, den der Mann an der Bushalte uns aufschwatzen wollte.

Das Blue Moon Valley ist nach seiner Aussage von der Regierung mit Chemikalien behandelt worden, damit es als Touristenattraktion interessant ist. Kann gut sein, dass er es uns madig machen wollte, kann genauso gut sein, dass er Recht hat - Fakt ist, es ist wirklich wunderschön. Entgegen unserer Erwartungen war das Wetter in Yunnan einen großen Teil der Zeit über sehr gut.
Die Besucher im Blue Moon Valley wurden zur Hälfte gestellt von Hochzeitspaaren und ihren Fotografen. Ich finde das linke Bild hat ein bisschen was von einem impressionistischen Gemälde :3
Wie man vielleicht auf den Bildern erkennen kann, ist das Tal außerdem Heimat von einer Horde Yaks, auf denen die Touristen in die Mitte eines Wasserfalls reiten und Fotos machen dürfen. Ein glänzendes Beispiel dafür, dass die Chinesen aus allem Profit zu schlagen wissen.

Was außer dem magisch blauen Wasser noch sehr attraktiv am Blue Moon Valley für uns war, war die verhältnismäßig geringe Touristendichte. Natürlich waren viele Leute da, denn so gut wie bei jedem Touristenziel sind immer viele Chinesen (zu den Ausnahmen kommen wir später noch), aber mit ein bisschen Geduld hat man gut ein Plätzchen finden können, das man nahezu für sich hatte und konnte Fotos machen ohne unerwünschte Menschenmassen im Hintergrund. Wir haben tatsächlich auch sehr sehr viele Fotos gemacht, bei Interesse werde ich sie euch später mal zeigen~

Den Rest des Tages haben wir in der Altstadt von Lijiang verbracht. Uns war bewusst, dass sie durch und durch kommerzialisiert und vor allem ein Vergnügungsviertel für die Ortsansässigen ist, da es neben den üblichen Touristen-Ramschläden und den tausenden Essenssständen, die alle dieselbe örtliche Spezialität anbieten (Blätterteigkuchen mit Rosenfüllung, schmeckt ganz gut), viele hippe Cafés und kleine Botiquen gibt. Ein paar Ecken der Altstadt sind dennoch sehr schön und malerisch, wenn man es schafft den Trubel einigermaßen auszublenden und wenn wir mehr Zeit gehabt hätten und nicht irgendwann ein ziemlicher Regenschauer runtergekommen wäre (einer der wenigen), dann hätten wir dort auch einen echt lauschigen Tag verbringen können. Trotz mangelnder Zeit (wir waren mit den Gedanken glaub ich schon fast bei unserem nächsten Ziel, das ich in einem sehr ausführlichen nächsten Post aufgreifen werde) hat sich der Besuch in der Altstadt gelohnt, da wir entgegen unserer Erwartungen keine 10 Euro Eintritt pro Person bezahlen mussten ;) 

So viel also zum ersten Tag! Wenn ich daran denke, kommt es mir wie eine Ewigkeit her vor, denn die eigentliche Reise und ein wirkliches Abenteuer gingen tatsächlich danach erst los! Freut euch also auf den nächsten Post, denn wenn ich annähernd hinkriege zu schildern, wie es sich für uns angefühlt hat, dann wird er sehr lesenswert :D Ich hoffe, ich bekomme es bald hin und ihr könnt euch für diese ersten kleinen Yunnan-Einblicke hier schon erwärmen~ Bis bald <3

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